Das gut versteckte Arthouse-Kino im weltberühmten Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei.

VENI VIDI VICI

Regie: Daniel Hoesl u. Julia Niemann

86 min / ab 16 Jahren

Viktoria und Amon Maynard sind maßlos reich, sie führen mit ihren Kindern ein fast perfektes Leben. Die Welt liegt ihnen zu Füßen, es gibt kein Risiko. Zum Ausgleich geht Amon zur Jagd, aber er schießt keine Tiere.
VENI VIDI VICI ist ein Film über Gewinner und über Verlierer, über uns und die Anderen. Eine bitterböse Politsatire über die Allmacht der Superreichen à la TRIANGLE OF SADNESS.
„Die schonungslose österreichische Satire nimmt die Superreichen ins Visier und behandelt den Kapitalismus als höchst gefährliches Spiel: Die Regisseure Daniel Hoesl und Julia Niemann treffen einen Nerv mit ihrem unkonventionellen Krimi … Mit Empörung, nicht mit Empathie, wollen Hoesl und Niemann die Menschen zum Handeln bewegen.“ (Variety)

HÜTTEN SIND FÜR ALLE DA (dt. Fassung mit engl. UT)

Regie: Birk Poßecker

92 min / FSK folgt

Der Dokumentarfilm „HÜTTEN SIND FÜR ALLE DA“ nimmt uns mit hinter die zerrissenen Fassaden des Leipziger Ostens. Filmemacher Birk Poßecker hat über einen Zeitraum von drei Jahren ein Stadtviertel porträtiert, welches von Gegensätzen, authentischen Geschichten und Persönlichkeiten geprägt ist. Fragile Momentaufnahmen untermalt durch einen trashig-romantischen VHS-Vibe.
Dieser Dokumentarfilm flimmert mit seinen unscharfen Trennlinien zwischen gestern und heute und wirft dabei die immerwährenden Konflikte in angesagten Stadtvierteln auf: Verdrängung, Ungleichheit und Rassismus.
Das Ganze wird getragen vom Charme seiner Bewohnerinnen und Bewohner sowie von der ruinenhaften Schönheit des Leipziger Ostens. Ob autonome Hausbesetzende, vitale Senior*innen inmitten einer Waffenverbotszone oder der persische Teppichladen – hier finden alle irgendwie statt. Und dass das so bleiben soll, wünscht sich dieser Dokumentarfilm mit jedem einzelnen Frame

EINE ERKLRÄUNG FÜR ALLES (ung. OmU)

Regie: Gábor Reisz

127 min / ab 12 Jahren

Eine misslungene Abiturprüfung wird zum landesweiten Skandal? Wenn es der rechtspopulistischen Regierung hilft, kann alles instrumentalisiert werden und rechte Politik hat Konjunktur, in Europa und weltweit. Endlich Abitur! Aber die Abschlussprüfung endet für Abel in einem völligen Desaster. Vielleicht war doch seine Liebe zu Janka stärker als sein Lerneifer? Oder hat ihn der Geschichtslehrer wegen seinem Ungarn-Anstecker durchfallen lassen? Seinem Vater erscheint die zweite Variante auf jeden Fall glaubhaft und die Geschichte wird zu einem nationalen Skandal. Hat Abels Lehrer ihn wegen seiner Gesinnung durchfallen lassen? Bissiges und vielschichtiges Abbild eines gesellschaftlich gespaltenen Ungarns und ein Lehrstück über den stetig wachsenden Populismus in Europa.

JOHATSU – DIE SICH IN LUFT AUFLÖSEN (jap. OmU)

Regie: Andreas Hartmann u, Arata Mori

86 min / FSK folgt

Johatsu – „die Verdunsteten“ – werden in Japan Menschen genannt, die aus freien Stücken und oft mit der Unterstützung professioneller Agenturen ohne jede Spur verschwinden. Jedes Jahr wählen tausende Menschen aus verschiedensten Gründen diesen Weg, um an einem anderen Ort ein neues Leben zu beginnen. Andreas Hartmann und Arata Mori porträtieren in ihrem deutsch-japanischen Dokumentarfilm sowohl die Menschen, die sich zu diesem Schritt entscheiden, als auch die unterstützenden Agenturen. Dabei beleuchten sie aus verschiedenen Perspektiven die Frage, was einen Menschen dazu bewegt, sein ganzes Leben hinter sich zu lassen.

ANORA (engl. OmU)

Regie: Sean Baker

139 min / ab 16 Jahren

Die selbstbewusste Anora, eine junge Stripperin aus Brooklyn, erhält die Chance auf einen Ausstieg, als sie Ivan, den Sohn eines Oligarchen, kennenlernt und ihn kurze Zeit später spontan in Las Vegas heiratet. Als die Nachricht Russland erreicht, ist ihr Traum von einer besseren Zukunft jedoch in Gefahr: Ivans Eltern reisen nach New York, um die Ehe zu annullieren. Regisseur Sean Baker (The Florida Project) erzählt mit ANORA eine bewegende Geschichte voller Lebenslust und pointiertem Humor, die bei den 77. Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme als bester Film gewann.

DAS MÄDCHEN MIT DER NADEL (dän. OmU)

Regie: Magnus von Horn

123 min / ab 16 Jahren

Das herausragende neue Werk von Autor und Regisseur Magnus von Horn (Sweat) aus dem Wettbewerb von Cannes 2024 ist ein dunkles Märchen über die Suche einer Frau nach Zärtlichkeit und Moral in einer grausamen Welt.
Schaurig und schön zugleich, verfolgt der Film die junge Fabrikarbeiterin Karoline, die im Kopenhagen der Nachkriegszeit ums Überleben kämpft. Arbeitslos, verlassen und schwanger nimmt sich die charismatische Dagmar (Trine Dyrholm) ihrer an und engagiert sie als Amme für ihre geheime Adoptionsstelle, durch die sie ungewollte Kinder in Pflegefamilien vermittelt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine enge Beziehung, bis eine schockierende Entdeckung Karolines Welt plötzlich ins Wanken bringt.
Basierend auf einer wahren Begebenheit erzählt DAS MÄDCHEN MIT DER NADEL eine meisterhafte gotische Horror-Vision voller zeitgenössischer Resonanz. Dänemarks Oscar®-Beitrag für den besten internationalen Spielfilm zeichnet sich außerdem durch die EFA-nominierten Hauptdarstellerinnen Vic Carmen Sonne und Trine Dyrholm, die großartige Kameraarbeit von Michał Dymek (EO) und die fesselnde Musik von Frederikke Hoffmeier (Puce Mary) aus.

EMILIA PÉREZ (span./ engl. OmU)

Regie: Jaques Audiard

133 min / ab 12 Jahren

Die Anwältin Rita (Zoe Saldana) ist ein kleines Licht in einer großen Firma: überqualifiziert, aber unterrepräsentiert. Ihrer Intelligenz verdanken Drogendealer, Mörder und Kartellbosse die Freiheit. Im Blitzlichtgewitter sonnt sich hinterher ihr stets korrumpierbarer Chef. Eines Tages bietet sich ihr ein Ausweg: Kartellboss Manitas del Monte (Karla Sofía Gascón) will mit ihrer Hilfe aus der Mafia-Welt aussteigen. Rita soll den Schlussstrich unter sein zweifelhaftes Lebenswerk ziehen, ein neues Leben für seine Frau Jessi (Selena Gomez) und die Kinder organisieren und einen Plan umsetzen, den er seit Jahren im Verborgenen vorbereitet hat: sich voll und ganz in die Frau zu verwandeln, die er tief im Inneren schon immer war: EMILIA PÉREZ. Doch Manitas‘ Vergangenheit ist eine Geschichte, die nur ihren eigenen Regeln gehorcht, die wiederkehrt und sich mit aller Gewalt rächen wird. Nichts weniger als eine einzigartige Kino-Offenbarung ist dieses epochale Meisterwerk mit grandioser Starbesetzung, das in Cannes mit gleich zwei Preisen ausgezeichnet wurde. Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Jacques Audiard schreibt sich mit dieser formal revolutionären Geschichte über die absolute Freiheit der Selbsterfindung endgültig in die Geschichte ein. Eine grandiose Show voller Vitalität und Energie, die alle Sinne fesselt, in ihren Bann zieht und die Macht des Kinos so leidenschaftlich zelebriert wie noch nie.

THE SUBSTANCE (engl. OmU)

Regie: Coralie Fargeat

141 min / ab 16 Jahren

Elizabeth Sparkle (Demi Moore) war einst der begehrteste Star in Hollywood. Doch ihr Ruhm ist im Laufe der Jahre verblasst, und kurz vor ihrem 50. Geburtstag moderiert sie als Aerobic-TV-Star das Nachmittagsprogramm. Nun steht sie jedoch vor einem weiteren Rückschlag: Ihr gelangweilter Programmdirektor (Dennis Quaid) entlässt sie, um einer jüngeren Moderatorin Platz zu machen. Mit Hilfe einer mysteriösen Droge wird ein jüngerer Klon namens Sue (Margaret Qualley) erschaffen, der den Job ohne Mühe übernimmt, während Elizabeth im Koma liegt. Sue kann jeweils eine Woche auf der Erde verbringen, bevor Elizabeth wieder übernimmt – so bleibt die Balance im Körper erhalten. Als Elizabeths Woche beginnt, wird bald das Leben beider komplett auf den Kopf gestellt.

KREUZER-Klassiker des Monats, Mittwoch, 15. Januar, 19:00 Uhr:
PATHS OF GLORY – WEGE ZUM RUHM (engl. OmU)

Regie: Stanley Kubrick

86 min / ab 12 Jahren

Colonel Dax (Douglas) übernimmt die Verteidigung. Die Welt der Generäle ist nicht die Welt der Soldaten. Hier ein prunkvolles Schloß als „Unterkunft“, dort ein schlammtriefender Graben. Und wie leicht fallen dem gehobenen Bürgertum in Generalskluft die Entscheidungen, wenn es um das Leben der einfachen Soldaten (den Tieren) geht. Es gibt drei starke Filme über den 1. Weltkrieg: IM WESTEN NICHTS NEUES von Milestone, WESTFRONT 1918 von Papst und Kubrick¿s WEGE ZUM RUHM.

Freitag, 17. Januar, 19:00 Uhr:

WENZEL STORCH LIEST UND SCHMEISST SCHMUDDELBILDER AN DIE WAND UND ZEIGT EINEN FILM

Wenzel Storch liest und zeigt Bilder aus seinem aktuellen Fotoroman „Das Ei des Kolumbus“ und anschließend zeigen wir „Der Sommer der Liebe“.
Der farbenfrohe Band versammelt zehn hochkomische Fotoromane, die, geschöpft aus dem Bilderfundus längst vergessener Meßdiener-Magazine, den Betrachter in eine versunkene Welt, ein römisch-katholisches Zauberland entführen. Ein reich illustrierter Anhang blickt hinter die Kulissen der katholischen Heftchen-Produktion, die mit Zeitschriften wie „Am Scheidewege“, „Leuchtfeuer Ministrant“ oder „Unser Guckloch“ ganze Generationen prägte.

„Wenzel Storch, der Regisseur des Meisterwerks Sommer der Liebe, hat seine weltweit größte Sammlung von Ministranten-Zeitschriften für Prä-Teenager der 50er bis frühen 80er Jahre gesichtet, das dort enthaltene Bildmaterial neu arrangiert und zusammen mit Gerhard Henschel mit flotten Texten irgendwo zwischen Dr. Erika Fuchs, Dr. Sommer, Juliane Werding und Walter Benjamin versehen. Das ist gleichzeitig so entsetzlich und so lustig, dass man das Buch nur in Etappen genießen sollte.“ (Amazon Rezension)

Eintritt 12/9€.

Freitag, 24. Januar 2025, 20:00 Uhr:

LIVE FILM KONZERT: DATING PLANET A

„Dating Planet A“ ist Kinoabenteuer und Konzerterlebnis zugleich. Ein Projekt des Filmemachers Johannes Felder und des Musikers Jonathan Hofmeister. Mit LIVE gespielter Filmmusik entführt der Film das Publikum zu fernen und magischen Orten eines Planeten, der sich Erde nennt.
Es gibt keinen Planet B, aber das führt in „Dating Planet A“ nicht zu dystopischer Verzweiflung. Sondern zu einer Haltung, gerade nicht in Hoffnungslosigkeit baden zu gehen: Im Gegenteil, sich künstlerisch freizuschwimmen. Ein lakonisches, humorvolles, poetisches Bilder- und Musik-Kaleidoskop, interdisziplinär von einem visuellen Künstler und einem Musiker produziert. Hier verschmelzen Kunstfilm und LIVE gespieltes Konzert. Die Musik mäandert von Jazz über improvisierte-avantgardistische Klangwelten bis hin zu klassischer, sphärischer Filmmusik.
Der Film wagt einen Blick auf die Welt und den Menschen, ihre unausweichlichen Zusammenhänge und die Missverständnisse, die sich aus dieser Co-Existenz zeitweise ergeben. Dem Zuschauer und Zuhörer offenbaren sich episodenhaft, Sequenzen über den Boden, auf dem wir stehen, seine Gefährdung und seine zugleich grandiose Vielfalt. Ein träumerisches Kino – und Konzerterlebnis gleichermaßen, mit einer packenden akustischen und visuellen Sogwirkung.
Eintritt 15/12€